
Themen:
 | Zusammensetzung
und Aufgaben des Blutes
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 | Blutkreislauf
und Herz
|
 | Arterie - Vene
|
 | Blutdruck
|
 | Risikofaktoren
- Lebensweise
|
 | Blutgruppen
und Blutübertragung
|
 | Ein
Quiz zum Thema Blut am Ende des Kurses, mit dem man seine Kenntnisse testen kann.
|

Zusammensetzung
des Blutes
VBlut1a:
Gewinnung von nicht-gerinnendem Blut.
VBlut2a: Zusammensetzung des Blutes.
Blut |
Blutplasma
60 % |
Serum
Fibrinogen |
Blutkörperchen
40 % |
rote,
Erythrozyten
weisse, Leukozyten
Blutplättchen, Thrombozyten |
|
Aufgaben
des Blutes:
VBlut3a:
Reaktion des Blutes auf O2 und CO2
Das Blut als wichtiges Transportsystem verbindet alle Teile
des Körpers.
Sauerstoff wird besonders von den Erythrocyten mit Hilfe des
roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, den sie in ihrem Inneren in großen Mengen
enthalten, von der Lunge zu allen Zellen des Körpers transportiert. (Da
Kohlenmonoxid eine stärkere Bindung mit dem Hämoglobin eingeht, verhindert es
den Sauerstofftransport und ist daher giftig). Das Kohlenstoffdioxid, das bei
der Zellatmung entsteht, löst sich dagegen gut im Plasma und wird auf diese
Weise von den Zellen zur Lunge transportiert. Ebenfalls im Plasma werden die
Bausteine der Nährstoffe vom Darm zu allen Zellen gebracht. Diese Bausteine sind
das Ergebnis der Verdauung in Magen und Darm. Auf die gleiche Weise kommen die
Giftstoffe im Blut, die von außen aufgenommen wurden oder bei
Stoffwechselvorgängen im Körper entstanden sind , zur Leber zum Abbau oder zur
Niere zur Ausscheidung. Wer Sport treibt bekommt eine rote, stark durchblutete
Haut und auf diese Weise wird die bei der Körperertüchtigung entstehende
Wärme nach außen transportiert und abgegeben. Im Winter wird durch Verengung
der Blutgefäße in der Haut bewirkt, daß man nicht zuviel Wärme verliert
(bleiches Gesicht),
oder Erfrierungen verhindert (gesteigerte Durchblutung und
gerötetes Gesicht). Ebenfalls im Plasma werden Hormone und Vitamine
transportiert. Leukocyten, von denen es weit weniger als Erythrocyten gibt und
die doppelt so groß sind, wirken auf vielfältige Art bei der Abwehr von
Infektionen. So gibt es welche, die Antikörper produzieren und andere fressen
eingedrungene Krankheitserreger auf.
Um an alle Stellen des Körpers zu gelangen, können sie im
Bereich der Kapillaren wie Amöben aktiv die Blutgefäße verlassen und so auch
Krankheitserreger außerhalb der Blutgefäße im Gewebe bekämpfen. Im Gegensatz
zu den Erythrocyten sind die Leukocyten vollständige Zellen mit Zellkern und
können sich teilen. Schließlich wirken die . Blutplättchen mit dem im Plasma
vorhandenen Fibrinogen bei der Blutgerinnung zusammen.
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
 | Welche
Aufgaben haben die roten Blutkörperchen?
|
 | Welche
Stoffe werden im Plasma transportiert?
|
 | Welche
Aufgaben haben die Leukocyten?
|
 | Gibt
es mehr Leukocyten oder Erythrocyten?
|
 | Welche
Aufgaben haben die Blutplättchen?
|
 | Welcher
Bauunterschied besteht zwischen einem roten und einem weißen
Blutkörperchen?
|
 | Welches
Blutkörperchen kann sich bewegen und die Kapillaren verlassen?
|
 | Was
ist Blutserum?
|
 | Welches
Gas verhindert, daß das Hämoglobin Sauerstoff aufnehmen kann?
|
Zusammenfassung
der Aufgaben des Blutes
 | Transport
von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid
|
 | Transport
von Nähr- und Abfallstoffen
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 | Transport
von Wärme
|
 | Transport
von Hormonen und Vitaminen
|
 | Abwehr
von Infektionen z.B. durch die Immunreaktion
|
 | Wundverschluss
|

Blutkreislauf
und Herzfunktion
Übersicht
über das Herz
Das Herz des Menschen ist ein Hohlmuskel, mindestens so
groß wie eine Faust. Es besteht aus zwei Vorkammern (5) + (6) und zwei
Hauptkammern (8) + (9), wobei jeweils eine Vorkammer und eine Hauptkammer eine
Einheit bilden. Zu den Vorkammern führen die Venen, die Körpervenen (10) +
(11) und die Lungenvenen (3). Venen sind dünnwandige Blutgefäße. In ihnen
herrscht so gut wie kein Druck. Vom Herz weg, und zwar von den Hauptkammern,
führen die Arterien, die Lungenarterie (2) und die Körperarterie (1), auch
Hauptschlagader oder Aorta genannt. In die Arterien wird das Blut unter Druck
hinein gepresst. Sie sind deshalb dickwandig, muskulös und elastisch.
Kontrahieren sich die Hauptkammern, so spricht man von der Systole. Entspannt
sich der Muskel danach, so sprechen wir von der Diastole.
Damit das Blut bei der Kontraktion des Herzmuskels nicht in die falsche Richtung
zurück fließt, gibt es Ventile, die den Rückfluss verhindern. Zwischen der
Vorkammer und der Hauptkammer sind dies die Segelklappen (7). Den Rückfluss von
den Arterien in die Hauptkammer verhindern die Taschenklappen (4).
|
(Vorhofsystole) |
|
Systole |
Diastole |
Vorkammern |
kontrahiert |
erschlaffen |
füllen
sich |
gefüllt |
Segelklappen |
voll geöffnet |
geschlossen |
geschlossen |
leicht geöffnet |
Hauptkammern |
füllen sich |
gefüllt |
kontrahiert |
erschlaffen |
Taschenklappen |
geschlossen |
geschlossen |
geöffnet |
geschlossen |
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
 | Welches
Ventil schließt die Hauptkammer gegen die Vorkammer ab?
|
 | Wie
heißt die Phase, in der sich die Hauptkammern kontrahieren?
|
 | Beschreibe
den Zustand der Systole.
|
 | Beschreibe
eine Arterie.
|

Die
Blutgefäße
Die
Blutgefäße, die vom Herz wegführen heißen Arterien. In sie
hinein wird das Blut mit hohem Druck vom Herz gepresst. Sie sind deshalb
dickwandig und muskulös Das Blut läuft in ihnen mit einer richtigen
Druckwelle, die man als Puls ertasten kann. Die Blutgefäße, die zum Herz
führen, heißen Venen. Sie sind dünnwandig und haben in kurzen
Abständen Venentaschen. In ihnen gibt es so gut wie keinen Blutdruck. In den
Venen wird das Blut vor allem passiv von einer Venentasche zur nächsten
transportiert. Dabei drückt das Blut normalerweise nach unten, füllt diese
Taschen und verschließt die Vene so, daß kein Blut mehr nach unten wegfließen
kann. Durch die Pulswelle einer daneben liegenden Arterie oder durch die
Kontraktion eines Muskels wird die Vene zusammengepresst. Dabei kann das Blut
nicht nach unten, da die Venentaschen es verhindern. Lediglich nach oben kann es
die Venentaschen auseinander drücken und das Blut ist ein Stück nach oben
gelangt. Die Saugwirkung des Herzens unterstützt diesen Transport
Die Arterien, die vom Herz wegführen, sind zunächst
sehr weit und dick, sie werden Schlagadern (Körperschlagader = Aorta) genannt.
Mit zunehmender Entfernung vom Herz verzweigen sie sich immer mehr, werden
dünner und heißen dann Arteriolen. Schließlich sind sie so dünn, dass
gerade noch rote Blutkörperchen durchpassen. Jetzt heißen sie Kapillare.
Hier findet der Gas- und Stoffaustausch statt. Blutflüssigkeit oder weiße
Blutkörperchen können das Blutgefäß verlassen und befinden sich somit im
Gewebe. Hier hört dann praktisch die Druckwirkung des Herzens auf und wenn sich
die Kapillaren wieder zu Venolen weiten, muss das Blut vor allem durch die
Wirkung der Muskeln, der Pulswellen und den Venentaschen weiter transportiert
werden. Die Venolen weiten sich immer mehr und werden dann wieder zu
Venen.
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
|
Strömt
in der Lungenarterie sauerstoffarmes oder sauerstoffreiches Blut?
Überlege selbst. |
|
Beschreibe eine
Vene. |
|
Beschreibe den
Weg de Blutes beim Körperkreislauf. (Vom Herz in den Körper und zurück
zum Herz. Beginne mit der richtigen Vorkammer.) |
|
Wie
wird das Blut in den Arterien transportiert? |
|
Beschreibe den
Weg de Blutes beim Lungenkreislauf. (Vom Herz zur Lunge und zurück zum
Herz. Beginne mit der richtigen Vorkammer.) Strömt in der Lungenarterie
sauerstoffarmes oder sauerstoffreiches Blut? Überlege selbst. |
|
Wie
wird das Blut in den Venen hauptsächlich transportiert? |

Die
Blutdruckmessung
Um
den Blutdruck zu messen, streift der Arzt dem Patienten eine Manschette über
den Oberarm, die er mit einer kleinen Luftpumpe aufpumpt. Dann setzt er das
Stethoskop auf eine Arterie in der Armbeuge und läßt langsam Luft aus der
Manschette. Dabei blickt er auf ein Manometer, einen Druckmesser, und notiert
anschließend die gemessenen Werte. Was hat der Arzt dabei gehört? Wenn sich
die Hauptkammern zusammenziehen, wird das Blut über die Schlagadern in den
Körper gepresst. Die Druckwelle, die dabei durch die Adern läuft, kannst
Du als Puls spüren. Wenn der Arzt nun die Manschette aufpumpt, drückt er die
Arterie im Arm zu. Jetzt kann kein Blut mehr durch die Adern strömen. Nun lässt
er langsam Luft aus der Manschette ausströmen. Der Luftdruck in der
Manschette sinkt und damit auch der Druck auf die Arterie. Irgendwann wird der
Druck in der Manschette ein klein wenig geringer sein als in der Arterie. Die
Pulswelle, die vom Herzen kommt, kann wieder durch die Adern. Da die Ader aber
noch enger als normal ist, presst sich das Blut durch das Gefäß und erzeugt an
den Aderwänden ein zischendes Geräusch. Dies kann der Arzt mit dem Stethoskop
hören. In diesem Augenblick misst er den Druck, der durch die Manschette an der
Armarterie erzeugt wird. Man nennt ihn den systolischen Wert des Blutdruckes.
Nun wird der Druck in der Manschette weiter vermindert. Da die Ader aber immer
noch etwas zusammengepresst ist, hört man bei jedem Herzschlag das Geräusch.
Wenn die Manschette aber nur noch wenig Luft enthält (geringer Druck), hört
das Geräusch wieder auf. Jetzt ist die Ader nämlich nicht mehr zusammengepresst, und das Blut fließt ganz normal. Es tritt kein Geräusch mehr
auf. Der untere Wert, der jetzt gemessen wird, heißt diastolischer Wert, da er
dem diastolischen Druck entspricht, der bei entspannten Herzkammermuskeln in der
Arterie herrscht.
Der systolische Blutdruck eines gesunden Menschen beträgt ca. 120 mm Hg (ca.
160 mbar), der diastolische ca 80 mm Hg (ca. 110 mbar).
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
 | Wann
hört der Arzt bei der Blutdruckmessung ein zischendes Geräusch?
|
 | Welches
ist bei der Blutdruckmessung der systolische Wert?
|
 | Welches
ist bei der Blutdruckmessung der diastolische Wert?
|
 | Wie
geht der Arzt bei der Blutdruckmessung vor?
|

Das
AB0-System
Welche
Blutgruppen gibt es ?
Man kann nach dem AB0-System die in der Tabelle wiedergegebenen
Blutgruppen unterscheiden (1. Spalte).
Wie
wird die Blutgruppe festgelegt?
Jede der vier Blutgruppen wird grundsätzlich von den antigenen
Strukturen (2. Spalte) auf der Oberfläche der roten und weißen
Blutkörperchen bestimmt. Diese Strukturen werden durch die geerbten Gene
festgelegt (4. Spalte). Die möglichen Genotypen stehen in der 5. Spalte. (Die
Symbolik IA und i wurde in Anlehnung an die im Bachillerato
gebräuchliche Form gewählt. Dabei verhalten sich IA und IB
dominant gegenüber i, untereinander jedoch intermediär. IA und IB
sind also kodominant.)
Blutgruppe/
Phänotyp |
Antigen |
Antikörper |
Gen |
Genotyp |
A |
A |
antiB |
IA |
IA
IA und IA i |
B |
B |
antiA |
IB |
IB
IB und IB i |
AB |
A
+ B |
keine |
IA
und IB |
IAIB |
0 |
keine |
antiA
+ antiB |
i |
i
i |
(Es gibt auch noch weitere Untergruppen der Blutgruppen.)
Die Antikörper sind in der Regel so verteilt wie in
Spalte 3 wiedergegeben. Es kommen jedoch auch Abweichungen vor. Das liegt daran,
daß die AB0-Blutgruppen-Antikörper wie alle anderen Antikörper
gebildet werden: das Immunsystem bildet gegen alle Stoffe, mit denen es über
das Blut in Kontakt kommt und die ihm unbekannt sind, Antikörper. Da die
Blutgruppenantigene nicht nur auf den Blutkörperchen vorkommen, sondern in der
Natur weit verbreitet sind (sie kommen z.B. auch auf unseren E.Coli-
Darmbakterien vor), kommt unser Immunsystem automatisch auch mit den Antigenen
in Kontakt, die wir selbst nicht auf der Oberfläche unserer Blutkörperchen
besitzen. Gegen diese werden dann Antikörper gebildet, gegen die körpereigenen
Antigene selbstverständlich nicht. Die Antikörper befinden sich im Serum ( =
Blutfüssigkeit ohne Blutkörperchen).
Bei
einer Routineuntersuchung stellte man bei einem Jungen mit der
Blutgruppe A fest, dass er keine Blutgruppen-Antikörper B besitzt, was
normalerweise der Fall ist. (Der Junge besitzt Antigene A, aber keine
Antikörper B).
Nachforschungen ergaben, dass dieser Junge eine Zwillingsschwester mit der
Blutgruppe B hat, und dass man bei der Geburt der beiden Kinder
feststellte, dass die Blutkreisläufe der beiden nicht vollständig
getrennt waren. An Kontaktstellen, sogenannten Placentaanastomosen,
mischte sich das Blut der beiden Feten im Mutterleib.
Versuche dieses Phänomen, Blutgruppe A mit Antigenen-A aber keinen
Antikörpern B zu erklären. |

Ein
weiteres Blutgruppenantigen wurde mit dem 'Rhesus-Faktor' = 'Antigen D' im Jahre
1940 entdeckt. Dieses Antigen haben 82% der Europäer mit den Rhesusaffen
gemeinsam. Sie sind rhesuspositiv. Im Gegensatz zu den AB0-Antigenen kommt das
Antigen-D sonst in der Natur nicht weiter vor. Wer dieses Antigen nicht besitzt,
also rhesusnegativ ist, produziert somit nicht automatisch Antikörper gegen
dieses Antigen wie beim AB0-System. Erst nach einem Blutkontakt mit dem
Antigen-D kommt es bei einer rhesusnegativen Person zur Antikörperbildung.
Einige Monate nach dem Kontakt sind Antikörper nachweisbar. (Das Gen für den
Rhesusfaktor 'Rh' ist dominant gegenüber 'rh'.). Neben heutzutage nicht mehr
durchgeführten Blutübertragungen mit verschiedenem Rhesusfaktor wird vor allem
bei rhesusnegativen Frauen, die ein rhesuspositives Kind zur Welt bringen, die
Antikörperbildung ausgelöst. Bei der Geburt eines Kindes kann nicht verhindert
werden, dass der mütterliche Blutkreislauf mit Blut des Kindes in Kontakt
kommt. Für das erstgeborene Kind hat dies keine Folgen, da das Immunsystem der
Mutter erst danach Antikörper bildet. Sollte ein weiteres Kind jedoch wieder
rhesuspositiv sein, würden die Anti-D-Antikörper in den embryonalen
Blutkreislauf überwechseln und die roten Blutkörperchen schädigen und
zerstören.
|
Lila
dargestellte D-Antikörper dringen in den fetalen Blutkreislauf ein,
binden sich an den Rhesusfaktor (weiße Halbkreise an roten
Blutkörperchen) und verklumpen die Blutkörperchen.
|
Solche
Kinder kommen, wenn überhaupt lebend, mit einer Art Gelbsucht, der
Erythroblastose zur Welt und können nur überleben, wenn umgehend ein totaler
Blutaustausch des Kindes durchgeführt wird und dabei die Antigen-D-Antikörper
aus dem Körper entfernt werden. Weitere Kinder könnten nicht überleben, da
die Antikörperproduktion durch den erneuten Kontakt weiter angeregt würde.
Um diese Komplikationen zu vermeiden, spritzt man inzwischen bei rhesusnegativen
Müttern, die ein rhesuspositives Kind zur Welt gebracht haben, gleich nach der
Geburt des Kindes ein Serum mit Antigen-D-Antikörpern. Diese besetzen die
Antigene auf den eingedrungenen Blutkörperchen und verhindern so, dass das
mütterliche Immunsystem Kontakt mit dem Antigen D bekommt und somit keine
Antigen-D-Antikörper bildet.

Häufigkeit
der Blutgruppen und des Rhesusfaktors
Blutgruppen
und Rhesusfaktor in Deutschland
. |
0 |
A |
B |
AB |
. |
Rh |
36,6 |
36,1 |
8,1 |
3,1 |
84% |
rh |
7,0 |
6,9 |
1,6 |
0,6 |
16% |
. |
43,6 |
43,0 |
9,7 |
3,7 |
100% |
Blutgruppen
in Europa
0 |
A |
B |
AB |
. |
37,0 |
42,5 |
14,0 |
6,5 |
100% |
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
 | Was
haben AB0-System und Rhesus-System gemeinsam?
|
 | Was
ist beim AB0-System und beim Rhesus-System verschieden?
|
 | Welche
Genotypen kann ein Kind haben, dessen Eltern den Bltugruppen 0 und B
angehören?
|
 | Kann
es sein, dass Eltern mit den Blutgruppen AB und B ein Kind mit der
Blutgruppe 0 haben?
|

Welche
Probleme kann es bei Blutübertragungen geben?
Wir
mischen zur Klärung dieser Frage Blut der verschiedenen Blutgruppen
Zunächst
ein Beispiel: Wir mischen Blut von Gruppe A mit Blut von Gruppe B. Die
Antiköper antiB von Blutgruppe A agglutinieren mit den Antigenen B von
Blutgruppe B und die Antikörper antiA von Blutgruppe B agglutinieren mit den
Antigenen A von Blutgruppe A.
Bei einer solchen Blutübertragung würden die Blutkörperchen
durch die Antikörper verklumpt werden, die Blutgefäße würden verstopfen
undes gäbe große Komplikationen, die der Patient nicht überleben würde.
Das obige Beispiel ist in der Misch-Tabelle eingetragen. Du
überträgst diese Tabelle auf ein Papier und vervollständigst sie.
|
Blutgruppe |
Blutgruppe |
A |
B |
AB |
0 |
A |
. |
. |
. |
. |
B |
Agg. |
. |
. |
. |
AB |
. |
. |
. |
. |
0 |
. |
. |
. |
. |
Agg
bedeutet Agglutination, während '--' keine Probleme beim Mischen anzeigt.
Wir
mischen nun Blutkörperchen der einen Blutgruppe mit Serum einer anderen:
Man
kann dazu Blutkörperchen und Serum durch zentrifugieren trennen und dann
nacheinander absaugen. Beispiel: wir mischen Blutkörperchen von Gruppe A mit
Serum von Gruppe B Die Antiköper antiA von Blutgruppe B agglutinieren mit den
Antigenen A von Blutgruppe A: es gibt eine Agglutination (Agg).
Diese Mischung ist in der folgenden Tabelle eingetragen.
Übertrage die Tabelle auf ein Papier, vervollständige sie und überprüfe
anschließend deine Ergebnisse.
|
Serum |
Blutkörperchen |
A |
B |
AB |
0 |
A |
. |
Agg. |
. |
. |
B |
. |
. |
. |
. |
AB |
. |
. |
. |
. |
0 |
. |
. |
. |
. |
Vergleichen wir die beiden Tabellen, Blut und Blut gemischt
mit der Mischung von Blutkörperchen und Serum, so stellen wir fest, dass beim
Mischen von Blut nur bei Übereinstimmung der beiden Blutgruppen keine
Agglutination entsteht. Man kann also nur Blut der gleichen Blutgruppe
übertragen. Lediglich, wenn wir Körperchen und Serum getrennt übertragen,
gibt es mehr Möglichkeiten. Die früher gebrauchten Begriffe Universal-Spender
und Universal-Empfänger gelten somit nicht für Blutübertragungen, sondern nur
bei Übertragung von Blutkörperchen.
Inzwischen wird grundsätzlich nur Blut von Angehörigen derselben Blutgruppe
übertragen, auch wenn in vielen Fällen kein Vollblut mehr bei einer
Blutübertragung verwendet wird. Statt dessen isoliert man aus dem Vollblut
durch Zentrifugieren denjenigen Bestandteil, den der jeweilige Patient braucht
und überträgt nur diesen. !!Achtung: in den Bachillerato-Fragen steht 'Blutübetragung',
gemeint ist aber die Übertragung von 'Blutkörperchen'.!!
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
|
Bei
welchen Blutgruppen gibt es Antikörper B? |
|
Welchen
Genotyp kann eine Person mit Blutgruppe A haben? |
|
Erkläre, ob
man Blut der Blutgruppe A ohne Agglutination mit Blut der Gruppe B mischen
kann. |
|
Begründe,
ob man Blut der Gruppe AB ohne Agglutination mit Blutkörperchen der
Gruppe A mischen kann. |
|
Wie
verhindert man bei einer rh- Mutter, daß zukünftige Kinder nicht an
Erythroblastose erkranken? |
|
Können
zwei rhesusnegative Eltern ein rhesuspositives Kind bekommen? |
|
Kann
das Kind von Eltern mit den Blutgruppen AB und A die Blutgruppe 0 haben? |

Verletzt
man sich, hoffentlich nur leicht, so beginnt die Wunde nach kurzer Zeit zu
bluten. Nach wenigen Minuten hört die Blutung wieder auf, weil sich die
Blutgefäße um die Wunde kontrahiert haben. In den nächsten 10 Minuten dickt
das Blut ein und bildet einen Wundverschluss.
Wie passiert das? Außerhalb des Körpers entstehen aus dem
Fibrinogen lange Proteinfasern, die die Blutkörperchen einspinnen und
verklumpen. Dabei entsteht der sogenannte Blutkuchen..
Dieser Vorgang beginnt gleich nach der Verletzung, indem sich die ausgetretenen
Blutplättchen an den Wundrändern festkleben. Die nachfolgenden verkleben sich
ebenfalls und so entsteht ein Wundpfropf, der durch die sich ausbildenden
Fibrinfäden die notwendige Festigkeit erhält.
Die Ausbildung dieser Fibrinfäden ist mehrfach abgesichert,
damit sich das Fibrin nicht in den Blutgefäßen bildet und keine
Gefäßverschlüsse (Thrombosen) bewirkt. Damit sich die Fibrinfäden bilden
können, sind eine Reihe von Ionen und Faktoren, sogenannte Gerinnungsfaktoren
notwendig. Gemeinsam wirken sie auf des Enzym Thrombokinase ein, das das
Prothrombin, eine Vorstufe, in das Enzym Thrombin verwandelt. Das Thrombin kann
nun endlich aus Fibrinogen die Fibrinfäden bilden.
Etwa 10 Minuten nach einer Verletzung weiten sich die Blutgefäße wieder und
bei kleinen Verletzungen ist dann normalerweise die Wunde durch einen Blutpfropf
verschlossen.
Personen, denen einer der Gerinnungsfaktoren fehlt,
haben eine im Vergleich stark verzögerte Blutgerinnung, so dass die Blutung
kaum zum Stillstand kommt. Diese Krankheit heißt Bluterkrankheit und wird
vererbt. Sie wurde an den Stammbäumen europäischer Fürstenhäuser untersucht
und erforscht.
Man kann diesen Patienten als Medikament den fehlenden
Blutgerinnungsfaktor spritzen, so dass sie ein normales Leben führen können.
Wenn
du die folgenden Fragen beantworten kannst, hast du gut gelernt.
 | Warum
hört eine Blutung ganz kurze Zeit nach einer leichten Verletzung
wieder auf?
|
 | Auf
welchen Stoff wirken bei der Blutgerinnung die Ca-Ionen und die
Gerinnungsfaktoren ein?
|
 | Welches
Enzym bewirkt die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin?
|
 | Wie
heißt die Krankheit, bei der die Blutgerinnung verzögert ist?
|
 | Wie
kann man einem Patienten, bei dem die Blutgerinnung verzögert ist,
helfen?
|

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