Von Herz-Kreislauf-Beschwerden ist immer wieder die
Rede, und sehr viele Menschen, insbesondere auch jüngere
Jahrgänge, haben mehr oder weniger schwere Probleme damit. Daß diese Beschwerden nicht
auf die leichte Schulter genommen werden dürfen, macht die Statistik eindrucksvoll
deutlich. Auch heute noch sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen - trotz aller modernen Behandlungsmöglichkeiten - die Todesursache Nr. 1.
Das Herz - Pumpzentrale des Blutkreislaufs
Wenn verkürzt vom Kreislauf gesprochen wird, so ist damit der Blutkreislauf gemeint. Doch so isoliert kann dieser Blutkreislauf eigentlich gar nicht betrachtet werden. Man kann sich das Herz als die Zentrale dieses geschlossenen Blutkreislaufes vorstellen. Von hier aus wird das Blut in die Blutgefäße gepumpt. Jedesmal, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, stößt er eine bestimmte Blutmenge in die
Hauptschlagader (Aorta) aus. Von hier aus wird das Blut über die Arterien im Körper verteilt. Ein weiterer "Unterverteiler" sind die Kapillaren, haardünne Gefäße, die zu jeder Körperzelle führen, so daß diese mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt sind. Ein Erwachsener hat Kapillaren in einer Gesamtlänge von ca. 100.000 km. Diese Kapillaren wiederum münden in ein größeres Gefäßsystem, die Venen, in denen das inzwischen verbrauchte Blut in den Lungenkreislauf transportiert wird, um dort mit Sauerstoff angereichert zu werden.
So gesehen gibt es also zwei Kreisläufe. Der große Kreislauf oder Körperkreislauf versorgt die Organe mit den notwendigen Stoffen und transportiert Stoffwechselprodukte ab, im kleinen oder Lungenkreislauf wird das Blut wieder aufbereitet, um dann erneut in den großen Kreislauf "eingespeist" zu werden. Bei einem gesunden Menschen kann man davon ausgehen, daß in der Minute etwa 5 Liter Blut durch den Körpergepumpt werden. Da ein Erwachsener im Durchschnitt etwas mehr als 5 Liter Blut in seinen Gefäßen hat, bedeutet dies, daß es nur etwa eine Minute dauert, bis die gesamte Blutmenge durch den Körper transportiert ist. Diesen Wert bezeichnet der Arzt als Blutumlaufzeit.
Auch geringe Beschwerden ernst nehmen
Wie gut dieses sogenannte Herz-Kreislauf-System funktioniert ist einerseits vom Herzen selbst, andererseits aber auch vom Zustand der Gefäße, in denen das Blut befördert wird, abhängig. Ein wichtiges erstes Indiz für den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems sind Puls und Blutdruck. Der Puls gibt Auskunft darüber, wie häufig das Herz pro Minute Blut in den Körper pumpt, also über die Pumpfrequenz, der Blutdruck sagt aus, mit welchem Druck das Blut zirkuliert.
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems können in ihrem Schweregrad sehr unterschiedlich sein - von leichten Befindlichkeitsstörungen, Einschränkungen der Leistungs-fähigkeit bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Deshalb sollte immer ein Facharzt für Kardiologie zu Rate gezogen werden, der durch genaue Untersuchungen die Ursache der Beschwerden ermittelt und eine entsprechende Behandlung einleitet.