Abk.: HT die bei der Herzaktion durch Schwingungen v.a. der Herzklappen
entstehenden Schallerscheinungen, u. zwar normalerweise nur als 1. u. 2. HT. Er ist
einfach oder gedoppelt u. am Punctum maximum der Herzauskultation am stärksten.
heart sound; cardiac s.
HT, erster der maximal über der Herzspitze hörbare HT, v.a. als Anspannungston
der AV-Klappen mit Überwiegen des Mitralklappentons.
first h.s.
HT, zweiter der frequente, ca. 0,27 Sek. nach dem 1. HT einsetzende, über der
Herzbasis lauteste HT als Klappenschlußton der Aorten- u. Pulmonalklappen (als »A2«
bzw. »P2« bezeichnet; ersterer überwiegt); er ist bei ungleichzeitigem
Klappenschluß gespalten, u. zwar mit der Reihenfolge A2-P2
physiologisch bei Einatmung, krankhaft bei Rechtsschenkelblock, Druck- u. Volumenbelastung
(Überlastung) der rechten Herzkammer (z.B. bei Pulmonalstenose; bzw. - mit P2-A2-Reihenfolge
- als »paradoxe Spaltung« bei Linksschenkelblock u. bei Druckbelastung des linken
Ventrikels [bei Aortenstenose, Hypertonie ]).
second h.s.
HT, dritter niederfrequenter HT 0,12-0,14 Sek. nach 2. Herzton, maximal über der
Herzspitze; bedingt durch Ventrikelschwingungen beim frühdiastolischen Bluteinstrom; ist
bei Kindern u. Jugendl. physiologisch infolge beschleunigter Herztätigkeit; krankhaft bei
Erwachsenen als Folge erhöhten Ventrikelfüllungsdrucks bei Herz-, Mitralinsuffizienz;
tritt als »früher 3. HT« als protodiastolischer Click auf bei Pericarditis constrictiva
(als »Perikardton«).
third h.s.
HT, vierter 0,12-0,17 Sek. nach Beginn der P-Zacke einsetzender niederfrequenter
spätdiastolischer HT, maximal über der Trikuspidalklappe; ein »Vorhofton« der
Füllungsphase (bedingt durch Anspannung des vorgedehnten Ventrikels); bei Kindern,
Jugendlichen physiologisch; tritt bei Erwachsenen bei erhöhtem Druck in der rechten oder
linken Herzkammer auf (bei pulmonaler Hypertonie, Cor pulmonale bzw. bei arterieller
Hypertonie, Aorten[isthmus]stenose); ferner bei Myokardinfarkt als Zeichen für
Linksinsuffizienz; das Zusammenfallen mit dem 3. Herzton ergibt den sog. Summationsgalopp.
- s.a. Austreibungston , systolischer Click .
fourth h.s.
HT, akzentuierter klappender HT (im Phonokardiogramm mit großer Amplitude) als
Zeichen bestimmter Herzfehler, z.B. als 1. HT bei Mitralstenose, als A2 oder P2
bei arterieller bzw. pulmonaler Hypertonie; als knallender oder paukender 1. HT bei
AV-Block oder AV-Dissoziation; s.a. Kanonenschlag .
accentuated h.s.
Herztöne, kindliche 1) die Besonderheiten der Herztöne im Kindesalter
(s.a. Herzton, dritter; HT, vierter).
infantile heart sounds; s. of childhood.
2) die Herztöne der in der Gebärmutter befindlichen Leibesfrucht, feststellbar
mittels geburtshilflichen Hörrohres ab dem 6. Monat, mittels Ultraschallempfänger
bereits ab der 8. Wo. Sind nahezu gleichlang u. -laut u. mit gleichen Abständen
(»Pendelrhythmus«), zum mütterlichen Puls asynchron (Frequenz 120-140/Min.), am
lautesten hörbar über kindlichem Rücken (außer bei Gesichtslagen; bei Schädellagen am
lautesten unterhalb, bei Beckenendlagen oberhalb des Nabels der Schwangeren). Ihre
Frequenz kann sich in Abhängigkeit von der Wehe ändern (Dezeleration ); s.a. Fluktuation
.
fetal heart sounds.