Das Herz
Das Herz ist ein zentrales, muskulöses Pumporgan im Blutkreislauf der Tiere und des
Menschen. Das etwa faustgroße H. des Menschen liegt im Brustkorb über dem
Zwerchfell und zw. den beiden Lungenflügeln. Es wiegt etwa 300g und besteht aus zwei
Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind.
Beim Menschen ist das Herz etwa einenhalb Mal so groß wie die geballte Faust der Person.
Nur bei den Säugern und Vögeln besteht das Herz aus zwei völlig voneinander
getrennten Kammern. Bei Reptilien und Amphibien ist diese Trennung nur unvollständig
vorhanden, bei den Knochenfischen gibt es überhaupt nur eine Vorkammer und eine
Herzkammer.
Struktur der Herzmuskelzelle: Die Herzmuskelzelle besteht aus nahezu zylindrisch geformten
Struktureinheiten, den Sakromeren, die sich in Längsrichtung aneinanderreihen. Jedes
Sakromer wird an seinen Enden von sogenannten Z-Streifen begrenzt, von dem nach beiden
Seiten dünne Fäden (Filamente) aus dem Protein Aktin entspringen. Diese wechseln
sich mit dickeren Filamenten ab, die aus dem Protein Myosin bestehen und nicht bis an die
Z-Streifen heranreichen.
Bei der Muskelkontraktion werden die dünnen Filamente parallel zu den dicken zum
Zentrum des Sakromers gezogen und dieZ-Streifen rücken näher zusammen. Wenn der
Muskel vollständig kontrahiert ist überlagern sich die ursprünglich gegenüberliegenden
Aktin Fadenbündel des Sakromers innerhalb des Myosingitters. Die Zelle vergrößert
sichso und sie Z-Streifen sowie andere seitliche Anteile des Zellskeletts werden gedehnt.
Im menschlichen Herzen finden sich zusätzliche Bindegewebsstränge, die
Glanzstreifen, die wie Kordeln gedreht sind und die Zellen untereinander verbindnen.
Aufbau und Funktion: Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren oberen Abschnitt,
den Herzvorhof (Atrium), und in einen muskelstärkeren Abschnitt, die Herzkammer
(Ventrikel), unterteilt. Die Herzohren sind blindsackartige Seitenteile der Vorhöfe. Die
bindegewebige Hülle des Herz, der Herzbeutel (Perikard), ist
hauptsächlich mit der vorderen Brustwand und dem Zwerchfell verwachsen. Seine innere
Schicht (Epikard) ist fest mit der Herzoberfläche verwachsen. Seine äußere Schicht
besteht aus straffem Bindegewebe, durch dessen Fasern der Herzbeutel auch an der
Wirbelsäule, am Brustkorb und an der Luftröhre verschiebbar aufgehängt ist. Unter
der inneren Schicht folgt die Herzmuskelschicht (Myokard). Sie ist zur Herzhöhle hin von
der Herzinnenhaut (Endokard) bedeckt. In den rechten Vorhof münden die obere und
untere Hohlvene sowie die Herzkranzvene ein. Er nimmt das aus dem Körper kommende
sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Aus
dieser entspringt die Lungenarterie, die das venöse Blut zur Lunge leitet. Von dort
gelangt das Blut durch die Lungenvenen in den linken Vorhof. In der linken Herzkammer
beginnt die Aorta, durch die das Blut zu den einzelnen Körperregionen bzw. den
Organen transportiert wird.
Um einen Rückfluss des Blutes bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) zu
verhindern, verschließen dabei aus Endokardfalten gebildete, durch sehnige
Faserplatten versteifte Segelklappen den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern
(Diastole), so verhindern halbmondförmige, aus Bindegewebshäutchen bestehende
Taschenklappen in der Lungenarterie und in der Aorta ein Zurückfließen des Blutes in die
Kammern.
Dabei öffnen sich die Segelklappen und geben dem Blut in den Vorhöfen den Weg frei. Da
die linke Herzhälfte stärker arbeiten muss als die rechte, ist ihre Wandung dicker
als die der rechten (ca. 3Mal so dick). Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff-
und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die
Herzkranzgefäße (Koronargefäße). Etwa 5-10% des Blutstroms im Körperkreislauf werden
dafür abgezweigt. Die Tätigkeit der Herzmuskulatur wird vom Erregungsleitungssystem
(Herzautomatismus) gesteuert.
Herzfrequenz: Das Herz eines erwachsenen Menschen schlägt bei leichter Tätigkeit 60- bis
70-mal in der Minute (Herz-Frequenz); bei jedem Herzschlag fördert das Herz zwischen
70 und 100 ml Blut je Herzkammer. Bei rd. 75 Schlägen je Minute dauert ein Herzschlag 0,8
Sekunden. Davon entfallen nur 0,3 Sekunden auf die eigentl. Arbeit, die Austreibung
des Blutes (Systole), während die Erschlaffungsphase (Diastole) 0,5 Sekunden dauert.
Das Blut wird vom Herzen stoßweise bewegt, in den Kapillaren aber, herrscht eine
gleichmäßige Blutströmung. Die Druckwelle, die als Pulsschlag fühlbar ist breitet
sich über die Arterien aus, deren Wände dadurch gedehnt werden. Nach der Systole üben
die nun gedähnten Wände der Arterien einen Druck auf das Blut aus was für das
weiterströmen des Blutes sorgt bis zur nächsten Systole.
In der Oberarmaterie beträgt der Systolische Druck bei einem Zwanzigjährigen ca. 16,1
kPa (120mm Hg) in Ruhe, der diastolische Blutdruck etwa 10,8 kPa (80mm Hg) Der
Blutdruck nimmt von der Aorta über das Kapillarsystem bis zu den Hohlvenen dauernd ab.
Das Herz bildet für seine Muskelkontraktion notwendigen Erregungen selber:
Eigenherzgesetzlichkeit (Autonomie) des Herzrythmus. Die Autoryhthmieentsthet
im Reizleitungssystem. Die Reizbildung mimmt ihren Ausgang im Sinusknoten
(Keith-Flack). Er wird als Schrittmacher des Herzens bezeichnet. Die
erregung erreicht über die Vorhofmuskulatur, welche dadurch zur Kontraktion angeregt
wird den Atrioventrikularknoten, folgt dem Hisschen Bündeo, läuft in
dessen Schenkeln mspitzenwärts, verteilt sich mittels der Purkinje-Faser in der
Kammermuskulatur und löst deren Kontraktion aus. Die Tätigkeit des Sinusknoten
ist temperaturabhängig. Bei Erwärmung des Herzens nimmt die schlagvolge zu. Wird
die Überleitung vom Sinusknoten zum Vorhofkammerknotn teilweise oder
völlig unterbrochen, so kommt es zu partiellen oder totalem Herzblock mit
Verlangsamung der Schlagvolge (Frequenz) Ungeordnete Reize führen zu
unkoordinierten Kontraktionen: Herzflimmern. Vorhofflimmern beeinträchtigt die
Herztätigkeit, Kammerflimmern führt zum Herzstillstand.
Das Herz als endokrine Drüse
Das Herz ist nicht nur für den Bluttransport im Körper verantwortlich sondern dient dem
Körper auch als endokrine oder innersekretorische Drüse. Die Vorhöfe des Herzens
geben nämlich ein Peptidhormon in das Blut ab, den atrionatriuretischen Fakto (ANF) oder
das Atriopeptin, das erheblich die Regulation von Blutdruck und Blutvolumen sowie die
Ausscheidung von Wasser, Natrium und Kalium beeinflußt. Der ANF wirkt auf die
Blutgefäße selbst, auf die Nieren und Nebennieren sowie auf viele
Regulationszentren im Gehirn ein.
Atriopeptin läßt die glatten Muskelzellen der Gefäßwände erschlafen, hemmt die
Sekretion von Aldosteron (einem Nebennierenrinden-Hormon mit Blutdrucksteigender
Wirkung) und stimuliert die Niere vermehrt Wasser und Natrium auszuscheiden.
Blutkreislauf
(Blutzirkulation), die Strömung des Blutes, die beim Menschen und bei höheren Tieren in
geschlossenen Gefäßbahnen durch die Triebkraft des Herzens sowie die Elastizität
und den Tonus der Blutgefäße unterhalten wird, den Körperzellen Nährstoffe, Sauerstoff
und Hormone zuführt sowie Kohlendioxid u.a. Stoffwechselprodukte abtransportiert.
Bei Warmblütern dient der B. außerdem zur Regelung der Körpertemperatur. Arterien,
Kapillaren und Venen: Beim Menschen und allen Wirbeltieren gehen vom Herzen die Arterien
(Schlagadern) in den Körper, wo sie sich in Kapillaren
(feinste Haargefäße) aufspalten, die die Zellen umspinnen und sich wieder zu größeren
Gefäßen, den Venen, sammeln, die das Blut zum zum Herzen zurückleiten.
Durch die Wand der Haargefäße vollzieht sich der Stoff- und Gasaustausch mit den
umgebenden Gewebszellen und der Gewebsflüssigkeit. Herz: Das Herz arbeitet nach Art einer
Druck- und Saugpumpe: Während sich die beiden Kammern des Herzens (gleichzeitig)
zusammenziehen (Systole) und arterielles Blut auswerfen, erschlaffen und erweitern
sich die Vorhöfe (Diastole) und saugen venöses Blut an. Die ausgeworfene Blutmenge
(Schlagvolumen) beträgt beim erwachsenen Menschen normalerweise in Ruhe 70 ml, die
Anzahl der Schläge je Minute (Herzfrequenz, Puls) 70. Die Herzfrequenz unterliegt
in erster Linie der automat. Eigensteuerung des Herzens, sie kann jedoch ebenso wie
die Schlagkraft über das Nervensystem beeinflusst und so den Bedürfnissen des
Körpers (z.?B. hoher Sauerstoffbedarf bei körperl. Belastung) angepasst werden. Das
Herz-Minuten-Volumen, die in einer Minute vom Herzen geförderte
Blutmenge, ist das Produkt aus Herzfrequenz und Schlagvolumen und beträgt in Ruhe etwa 5
l/min. Damit durchströmt etwa die gesamte Blutmenge des Menschen einmal in der
Minute den Körper (mittlere Blutumlaufzeit). Bei körperl. Belastung kann das
Herz-Minuten-Volumen durch Steigerung des Schlagvolumens bis zum Doppelten und der
Herzfrequenz bis zum Dreifachen auf 30 l/min ansteigen.
Körper-, Lungen- und Pfortaderkreislauf: Durch den großen Kreislauf (Körperkreislauf),
der mit der aus der linken Herzkammer entspringenden Hauptschlagader (Aorta) und
ihren Ästen beginnt, wird das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut im Körper verteilt
und das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut zum rechten Herzvorhof durch die
untere und obere Hohlvene zurück gepumpt. Vom rechten Vorhof strömt das Blut in die
rechte Kammer, die das Blut durch die Lungen und damit durch den kleinen Kreislauf
(Lungenkreislauf) treibt. In der Lunge wird das Blut von Kohlendioxid befreit und mit
Sauerstoff neu beladen. Eine Sonderstellung nimmt der Pfortaderkreislauf ein, bei dem
venöses Blut aus dem Magen-Darm-Kanal und benachbarten Organen durch die Pfortader der
Leber zufließt (im Unterschied zu anderen Organen, denen nur arterielles Blut
zufließt), dort ein weiteres Kapillargebiet durchströmt und erst dann in die untere
Hohlvene mündet.
Blutkreislauf des Embryos: Der Blutkreislauf des Embryos weicht wesentlich vom
Blutkreislauf des Erwachsenen ab. Da der Embryo Sauerstoff und Nährstoffe über die
Nabelvene aus dem Mutterkuchen (Plazenta) und damit dem mütterlichen B. erhält und auch
Kohlendioxid und Abfallprodukte des Stoffwechsels über die Nabelarterien wieder
dorthin abgibt, weist der Blutkreislauf des Embryos mehrere Kurzschlussverbindungen auf,
die Blut an der Leber und v.a. an den Lungen vorbeileiten. So befindet sich zw.
linkem und rechtem Herzvorhof eine Öffnung (Foramen ovale), die einen großen Teil des
Blutes unter Umgehung des Lungenkreislaufs wieder dem Körperkreislauf zuführt.
Blutkreislauf der Tiere: Als offenes Blutgefäßsystem entwickelte sich im Laufe der
Evolution zuerst ein elast. muskulöser Herzschlauch, der an beiden Enden frei
in Hohlräumen der Leibeswand mündete. Die Weichtiere besitzen ein Herz mit
Vorkammer und Kammer. Auch Gliederfüßer und Manteltiere haben nur ein
offenes Blutgefäßsystem. Ein geschlossenes Blutgefäßsystem tritt erstmals bei den
Ringelwürmern auf.
Die Gefäße des Blutkreislaufes
Arterien
Sie sind das Blut vom Herzen wegführende Gefäße. Die Arterien-Wand besteht aus drei
Schichten (Intima, Media, Adventitia) und ist im Vergleich zu den Venen bedeutend
stärker gebaut. Die Intima, die innerste Schicht, besteht aus platten einschichtigen
Endothelzellen, die auf etwas Bindegewebe aufliegen. Die mittlere, stärkste Schicht der
Gefäßwand (Media) enthält elastische Lamellen, die sich unter dem Einfluß des
systolischen Blutdrucks dehnen, und glatte Muskulatur. Nach ihrem mengenmäßigen
Anteil unterscheidet man Arterien elastischen Typs (Aorta sowie die von ihr abgehenden
großen Arterien) von Arterien muskulösen Typs (Arterien im peripheren Teil des
Blutkreislaufs). Erstere fangen bevorzugt Querspannungen ab, Letztere regulieren die
Gefäßweite. Die glatten Muskelzellen kontrahieren langsamer als die der
HerzHerzmuskelzellen.
Die äußere Schicht (Adventitia) besteht aus kollagenen und elastischen Fasern. Die
Adventitia der größten Arterienenthält kleine Gefäße zur Ernährung der Wand.
Venen sind Blutgefäße, die das Blut aus dem
Kapillargebiet sammeln und dem Herzen zuführen. Sie unterscheiden sich von den Arterien
durch eine dünnere, ebenfalls dreischichtige Wand mit weniger elastischen Fasern und
Muskelzellen (der Blutdruck ist in den Venen sehr viel niedriger). Im Gehirn werden die
Vendne durch feste die Gefäßwand umgebende Gewebe offengehalten und kollabierne
somit auch bei einem negativem Blutdruck nicht; außerdem besitzen sie
Venen-Klappen, die den Rückfluss des Blutes verhindern. Die Abstände zwischen den
Venenklappen sind unregelmäßig. In den Extremitäten sind viele Venen in
festen bindegewebigen Hüllen mit einer Arterie zusammer. Durch die Kontraktion der
Arterien, und die durch die Venenklappen vorgegebene Richtung wird das Blut zum
Herzen weitergeführt. Die Skelltemuskulatur hilft ebenfalls das Blut in den Venen
voranzutreiben.
Kapillaren, sind Röhren mit sehr kleinem Innendurchmesser
auch Haargefäße genannt. Sie sind feinste, dünnwandige, aus Endothelzellen bestehende,
Blutgefäße, in denen der Stoff- und Gasaustausch mit den Körperzellen erfolgt. Die
Bindungsstellen zwischen den Endothelzellen sind mit Calciumproteinat welches von den
weißen Blutzellen durchwandert werden kann. Die Endothelzellen sind wesentlicher
Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke. Die Kapillaren bilden das Bindeglied
zwischen Arterien und Venen.
Die Wände der Kapillaren sind für Wasser und den darin gelösten Stoffen durchlässig,
jedoch nicht für Proteine. diese Proteine bilden im Inneren der Kapillaren einen
osmotischen Druck.
Im Anfangsteil der Kapillare ist der Blutdruck noch größer als der osmotische Druck. Die
Flüssigkeit wird durch die Kapillarwände gedrückt, was als Filtration bezeichnet
wird.
Im Endteil überwiegt der osmotische Druck, sodaß die Kapillare aus dem Gewegve
Flüssigkeit aufnimmt, was Resorption genannt wird. Insgesamt wird aber mehr
Flüssigkeit abgegeben als aufgenommen. Die Gewebsflüssigkeit (LYMPHE) sammelt sich in
den Gewebsspalten. Die Lymphe umspült alle Zellen, benötigte Stoffe werden
aufgenommen bzw. ausgeschieden. Die Lymphkontoten reinigen die Lymphe von
Krnakheitserregern bevor sie durch die Lymphgefäße über den Lymphbrustgang in die
Schlüsselbeinvene wieder in den Blutkreislauf gelangt.
Mikrozirkulation des Blutes
Die Gesammtlänge des Kapillarnetzes beträgt fast 97 000km, die Kapillaren haben einen
Durchmesser von ungefähr 3Mikrometer. Im Kapillarnetz kommt das Blut von einer Artriole
(Endothelschicht mit einer Lage Muskelzellen) und fließt von dort zur Venole (Schicht
endothelzellen mit Bindegewebe umgeben). Zwischen Artriole und Venole passiert es
Metartriolen und von dort aus die Kapillaren, die wieder in die Metartriolen münden und
zu den Venolen zurückführen.
Der Blutstrom von den Metartriolen in die Kapillaren wird von einen muskulären Ring, dem
präkapillaren Sphinker gesteuert. Besonders in der Haut gibt es spezielle
Nebenschlußgefäße die der Thermoregulation dienen, durch die das Blut direkt vom
arteriellen ins venöse System gelangt, die artriovenösen Anastomosen.
Die Blutversorgung der Venen und Arterien wird unterschiedlich wie dei des Kapillarsystems
gesteuert.
Die Kontraktion der Venen und Arterien wird durch das Nervensystem und mit Hilfe von
Cheischen Botenstoffen geregelt Dadurch köännen sich die Muskelzellen nicht nur
denen und entspannen sondern auch in einem bestimmten Kontraktionszustand verharren. Die
Arbeit des gesammten Systems wird von Kontrollzenteren im Gehirn überwacht.
Im Kapillarnetz ist die rolle des Nervensystems weitaus weniger wichtig. Die Muskelzellen
der Artriolen und Metartriolden stehen im gegensatz zu den Muskelzellen der Arterien
in enger Verbindung mit dem umgebenden Gewebe, wodurch ein anderer chemischer
Regulationsmechanismus vorhanden ist. Veschiedene Stoffe reguleieren die Blutzufuihr von
den Metartriolen ion das Kapillarnetz. Zum Beispiel die Corticosteroide, die in allen
Zellen den osmotischen
Druck regulieren und auch für den Muskeltonuns der Blutgefäße verantwortlich sind.
Fehlen sie bricht die Durchblutung zusammen.
Ebenfalls ist Adrenalin und Noradrenalin (biogene Amine) sowie Acetylcholin für die
Regulation verantwortlich. Noradrenalin bringt die Muskelzellen zur Kontraktion,
Acetylcholin bewirkt das Gegenteil, eine Erschlaffung der Muskelzellen.
Vermutlich werden aber auch noch andere Substanzen im Gewebe prodzuziert, die lokal die
Blutzirkulation beeinflußen in dem sie sich an den präkapillaren Sphinkern anlagern
bis als Konsequenz der Schließmuzskel erschlafft.und das Blut von den Metartiolen in die
Kapillaren gelangt. Die Reaktion ist selbstbegrenzend, wenn das Gewebe aussreichend
versorgt ist nimmt die Produktion der durch den verstärkten Stoffwechsel freigesetzten
Stoffe ab und damit auch die Hemmung des präkapillaren Sphinkers.
DIE BLUT-HIRN-SCHRANKE
Da in vielen Körperbereichen die extrazelulare Konzentration von Hormonen, Aminosäuren
und Ionen wie Kalium häufig schwankt, besonder nach Mahlzeiten oder körperlicher
Anstrengung, und diese Schwankungen die Gehirnzellen unkontrolliert beeinflußen würden,
muß es eine Abschottung des Gehirns gegen dies Schwankungen geben.
Damit nun Stoffe nicht unkotrolliert zu den Gehirnzellen gelangen, sind die Kapillaren im
Gehirn anders gebaut als im Körper. Sie bilden eine Lückenlose Wand, die vielen
Stoffen den Zugang verwehrt.
Es gibt verschiedene Transportsysteme, die Nährstoffe kontrolliert zum Gehirn bringedn,
damit es nicht abstirbt.
Zuerst vermutete man, daß die Astrocyten (ihre genaue Aufgabe ist bisher noch unbekannt),
die mit ihren Endfüßchen Lückenlose die Kapillaren umschließen für die
Blut-Hirn-Schranke verantwortlich seinen, doch dies wurde durch verschiedene Experiment
wiederlegt und man kam zu dem Schluß, daß die Endothelzellen für den Stoffwechsel
zuständig sind.
Man fand heraus, daß der wichtigste Faktor, für den Übertritt in Gehirn, die
Fettlöslichkeit war. Fettlösliche Stoffe, wie Nikotin, Ethanol und Herion
durchbrachen ohne weiteres die Blut-Hirn-Schranke. Das liegt am chemischen Aufbau der
Zellmembranen. Gut wasserlösliche Verbindungen werden dagegen nicht ins
Gehirn aufgenommen.
Es können also fettlösliche Stoffe und Moleküle, die fähig sind, die Membranen der
Endothelzellen zu passierne ins Gehirn übertreten. Glucose und
bestimmte Aminosäuren müssen durch spezifische Transportsysteme durch die
Zellwände geschleust werden.
Für den Glucosetranport fand man ansatzweise heraus, daß es sich um Proteine in der
äußeren, also der hirnseitigen (luminal) Membran sowie in der
blutseitigen Antiluminalmembran des Endothel, handeln müsse, die die Glucose durch
die Membran schleusen. Bei den Aminosäuretransportern gelang es zwei verschiedene, für
neutrale, und für basische und saure Aminosäuren festzulegen. Diese Transporter liegen
ebenfals in beiden Membranen der Endothelzellen.
Blut
(lat. Sanguis), im Herz-Kreislauf-System (Blutkreislauf) zirkulierende
Körperflüssigkeit, die dem allg. Stofftransport und -austausch dient.Funktion: Das Blut
kann als flüssiges Gewebe oder als Organ des Körpers angesehen werden. Es bringt als
Transportmittel Sauerstoff aus der Lunge und Nährstoffe aus dem Darm in die Gewebe,
Kohlendioxid und Abbauprodukte des Stoffwechsels in die Ausscheidungsorgane (Lunge, Niere)
und überträgt Hormone, Vitamine und Enzyme. Es dient der chem. Verknüpfung der
Organe und der Aufrechterhaltung des Wasser- und Salzhaushaltes des Körpers.
Wichtige Eigenfunktionen des Blut sind die Fähigkeiten, Puffer im
Säure-Basen-Haushalt zu sein, als Träger von Antikörpern und Leukozyten eingedrungene
Fremdstoffe, Gifte und Fremdorganismen abzuwehren (Immunreaktion) und eröffnete
Blutgefäße (Blutgerinnung) verschließen zu können. Die Blutmenge des Menschen
beträgt etwa 7-8% seines Körpergewichts, beim Erwachsenen (bei 70 kg
Körpergewicht) etwa 5-5,5l. Das Blut setzt sich aus dem Blutplasma (Blutflüssigkeit) und
aus den geformten Bestandteilen, den Blutkörperchen, zusammen.
Blutbestandteile: Das Blutplasma besteht aus Wasser (90%), Elektrolyten (bes. Natrium,
Kalium und Calcium), den transportierten Stoffen und aus Proteinen (6-8%).
Blutproteine sind Albumine, die an der Regulation des Wasserhaushaltes beteiligt sind,
Globuline die Antikörper enthalten, und Fibrinogen, das für die Blutgerinnung
verantwortlich ist. Plasma ohne Fibrinogen wird als Blutserum bezeichnet. Von den
geformten Blutbestandteilen überwiegen zahlenmäßig (etwa 4,5-5 Mio./mm3) die roten
Blutkörperchen (Erythrozyten), scheibenförmige, kernlose, in der Mitte eingedellte
Zellen von etwa 0,007 mm Durchmesser. Sie bestehen aus einer Gerüstsubstanz, in die
der Blutfarbstoff (Hämoglobin) eingelagert ist. Das Hämoglobin ermöglicht Atmung und
Stoffwechselvorgänge durch
seine Fähigkeit, Sauerstoff zu binden (in der Lunge) oder abzugeben (im Gewebe)
entsprechend der in der Umgebung vorhandenen Sauerstoffkonzentration. Im Unterschied
zu den roten sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) kernhaltig und enthalten keinen
Farbstoff. Ihre Zahl beträgt 4.000-9.000/mm3 Blut. Man unterscheidet Granulozyten,
Monozyten und Lymphozyten; sie sind (mit Ausnahme der Lymphozyten) größer als die roten
Blutkörperchen. Die Granulozyten werden je nach Anfärbbarkeit ihrer Körnchen
(Granula) mit sauren oder bas. Farbstoffen in neutrophile, eosinophile und basophile
Granulozyten unterteilt.
Die neutrophilen Granulozyten machen den
Hauptbestandteil der weißen Blutkörperchen aus. Sie sind aktiv beweglich, können, durch
Stoffwechselprodukte von Krankheitserregern oder Zerfallsprodukten der Proteine
angelockt, die Blutbahn verlassen (Diapedese), nehmen die Fremdstoffe auf (Phagozytose)
und verdauen sie. Zugrunde gegangene Granulozyten bilden die Hauptmasse des Eiters.
Die anderen Arten von weißen Blutkörperchen sind ebenfalls an der
Körperabwehr beteiligt. Monozyten sind zur Phagozytose größerer Fremdkörper in
der Lage, die Lymphozyten besitzen die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, und sind
Grundlage der Immunität. Die ebenfalls farblosen Blutplättchen (Thrombozyten) sind
als Bruchstücke von Knochenmarkzellen die kleinsten Blutkörperchen (etwa 0,003 mm
Durchmesser), ihre Zahl in 1mm3 B. beträgt 200.000-400.000. Sie sind für die
Blutgerinnung wichtig. Die Blutkörperchen und ihre Vorstufen entstehen vorwiegend im
Knochenmark.