Hans Scholl und seine Familie

 

Robert Scholl, der Vater, übernahm vom Oktober 1917 bis Dezember 1919 die Bürgermeisterstelle  in dem damals noch selbständigen Ingersheim. Er wurde am 12. September 1917 von den Bürgern gewählt und am 15. Oktober vereidigt.

Durch seinen ein wenig zu fortschrittlichen Geist und dadurch, daß er nicht in der Lage war, auf Dorffesten und sonstigen Veranstaltungen sich als würdiger Repräsentant des Dorfes zu erweisen, wie dies eigentlich von einem Mann seines Amtes erwartet wurde, begegneten ihm die Menschen eher reserviert. Sein Ansehen unter den Einwohnern Ingersheims war deshalb nur mittelmäßig.

Robert und Magdalene Scholl

Robert und Magdalene Scholl

Sein Festgehalt betrug 2400 Reichsmark im Jahr. In dem Ersten Weltkrieg gehörte er zu den wenigen Pazifisten, welche die allgemeine Kriegsbegeisterung nicht teilten. Er diente in einer Sanitätskompanie. Nach dem Krieg gehörte er keiner Partei an.

Er hatte eine natürliche Autorität, die von den Kindern geachtet wurde. Die Kinder durften ihre eigenen Wege gehen. Die Mutter war eine ehemalige Diakonissenschwester und äußerst religiöse Christin, die ihren tief verwurzelten Glauben vor allem an Hans Scholl weitergab. Später, als Frau des Bürgermeisters, kümmerte sie sich weiter sehr häufig um soziale Belange, weil sie sich zu den sozial Schwachen hingezogen fühlte.

Nach seiner zweijährigen Amtsperiode in Ingersheim übernahm er am 1. Januar 1920 dasselbe Amt in Forchtenberg. Am 9. Mai 1921 wurde ihre zweite Tochter Sophie Scholl geboren.

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